FUNDOPO – Kakao Dominikanische Republik

Die heutige Fundación Dominicana de Productores Orgánicos (FUNDOPO) startete im Jahr 2000 mit einer Gruppe von Kleinbauernfamilien und wurde 2005 Fairtrade zertifiziert. Die Geschichte von FUNDOPO ist seit jeher eng mit PRONATEC verknüpft. Unsere Tochtergesellschaft YACAO in der Dominikanischen Republik war bei der Gründung von FUNDOPO massgeblich mitbeteiligt. Bis heute sind wir eine loyale Partnerin für die über 3’000 FUNDOPO Kleinbäuerinnen und -Kleinbauern und nehmen ihnen die gesamte Ernte ab.

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FUNDOPO auf einen Blick

  • 2000 Start Kleinbauernbewegung
  • 2005 Fairtrade zertifiziert
  • 3'024 Mitglieder
  • 17'705 Anbaufläche

    Partnerprofil FUNDOPO

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Was im Jahr 2000 mit 84 Bauernfamilien begann, ist heute eine der erfolgreichsten Kleinbauernorganisationen der Dominikanischen Republik. Früher konnten die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern der Regionen Medina, Yamasá und Puerto Plata vom Verkauf ihrer konventionellen Kakaobohnen kaum leben. Heute erzielen sie für ihre Bio Kakaobohnen faire Preise.

Fair Trade Kakaobohnen kommen der ganzen Region zugute

Dank der Aussicht auf ein attraktives Einkommen bleiben viele Menschen ihrer ländlichen Region treu und investieren in ihre Kakao- und Nutzpflanzenparzellen, anstatt in die Stadt zu ziehen. Mit den Fairtrade Prämien finanzieren die FUNDOPO Kleinbauern Gemeinschaftsprojekte, die der ganzen Region zugutekommen. Nebst den Kleinbauernfamilien profitieren so auch Saisonarbeitskräfte und zahlreiche Schulkinder, z. B. von Schulmaterial, Schuhen, Laptops, Sportförderung oder Spielzeug.

Fair Trade Prämien verbessern Arbeits- und Lebensbedingungen

Viele Kleinbauern in den Regionen Medina, Yamasá, Puerto Plata und El Seibo wohnen nicht direkt bei ihren Kakaofeldern. Die Dörfer befinden sich lose der Strasse entlang, die Kakaofelder hingegen im hügeligen Hinterland. Ein Grossteil der Bohnensäcke wird auch heute noch zu Fuss oder per Maultier zur zentralen Sammelstelle transportiert. Mit Fairtrade Prämien instandgehaltene Strassen sind daher ein grosser Gewinn. Seit 2020 müssen rund 2000 Kleinbauernfamilien sowie 4700 weitere Dorfbewohner ihr Wasser zudem nicht mehr mühsam über weite Strecken herbeitragen: acht neue Wasserversorgungsstellen bringen fliessend Wasser in die Dörfer. 

Sozial Projekte dank Fairtrade-Prämien

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Generalversammlung 2021


Fairtrade Projekte 2022

  • Qualitätsverbesserung – Lagerhäuser, Sammelstellen, Ausbildungszentren
  • Unterstützung bedürftiger Mitglieder – Bau von 6 Privathäusern, Renovationsarbeiten, 250 Kostenübernahmen Arzt/Medikamente
  • 5 Minuten statt 1 Stunde – Instandhaltung von mehreren Kilometern Wegstrecke (Zulieferung Kakao-Sammelstelle

Bio Kakao aus Agroforstwirtschaft

Kleinbäuerinnen und Kleinbauern von FUNDOPO pflegen ihre Parzellen oft schon seit Generationen. Kakaobäume, Schattenbäume und Nutzpflanzen wie Zitrusfrüchte, Sapote oder Avocados wechseln sich ab. Das ist vorteilhaft für die Bodenfruchtbarkeit, erhöht die Resilienz gegenüber Klimaveränderungen und fördert die Biodiversität. Die Kakaobäume werden weder bewässert noch gedüngt. Die Böden bleiben unberührt, Blätter und Pflanzenreste ergeben im Kreislauf wertvollen Humus und Dünger.

Nachhaltiger Kakaoanbau dank Modellgärten und Sensibilisierungskampagnen

In neu angelegten Modellgärten können die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern ab 2023 ganz praktisch lernen, was sie auf ihren eigenen Parzellen verbessern können. «Wer erlebt, dass sich die Pflegemassnahmen positiv auf Qualität und Erträge auswirken, wird diese mit grösster Motivation umsetzen», so Wilder Nahui, Geschäftsführer von FUNDOPO. Arbeiten wie Beschneiden, Jäten und biologische Schädlingsbekämpfung werden zudem mit finanziellen Anreizen gefördert.

Biodiversität im Kakaoanbau

Aus den zwei FUNDOPO Baumschulen können die Kleinbauern Mischpakete mit verschiedenen Kakaosetzlinge zum Selbstkostenpreis beziehen. Das schützt den dominikanischen Kakaoanbau vor den in Monokulturen drohenden Schädlingen und Krankheiten. Schulungen zu nachhaltigem Kakaoanbau und Themen wie Abfall-/Abwassermanagement oder integrierter Schädlingsbekämpfung bewirken nachhaltige Veränderungen.

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Dafür steht FUNDOPO

  • Koordination Kakaosammlung, Beratungen, Schulungen

  • Modellgärten zur praktischen Umsetzung des Gelernten

  • Kakaosetzlinge zum Selbstkostenpreis aus 2 eigenen Baumschulen

  • Sensibilisierung zu Abfall/Abwasser, Biodiversität, integrierter Schädlingsbekämpfung

  • Demokratische Verwaltung Fair Trade Prämien, davon 2022 (Zahlen gerundet):

      o   56,6 % Produktionsunterstützung

      o   15,2 % Gemeinschaftsprojekte/Unterstützung Mitglieder

      o   13,4 % Stärkung Organisation (Regionen)

      o   7,5 % Admin-Kosten

      o   5,8 % Zertifizierungen


FUNDOPO: Transparenz und Vertrauen als starke Basis

Ein neues Management bei FUNDOPO legt seit 2020 ein grosses Augenmerk auf eine transparente Führung und die Schaffung einer starken Vertrauensbasis zwischen Kleinbauern und Management. Auch die jüngere Generation wird bewusst miteinbezogen. Die Gesundheit der Kleinbäuerinnen und Kleinbauern hat zudem einen hohen Stellenwert. Bedürftige Mitglieder werden bei Arztbesuchen oder Medikamentenbezug wenn nötig finanziell unterstützt, ebenso beim Hausbau oder wichtigen Renovationsarbeiten.

FUNDOPO und YACAO – die ideale Symbiose

Die Geschichte von FUNDOPO ist seit jeher eng mit YACAO verknüpft – der PRONATEC Tochtergesellschaft in der Dominikanischen Republik. YACAO kauft die gesamte Ernte der FUNDOPO Kleinbauern zu fairen Preisen ein und kümmert sich um Qualitätskontrolle, Fermentation, Trocknung und Export.

Im Interview erzählen die beiden Geschäftsführer Kilian Moser von YACAO und Wilder Nahui von FUNDOPO von Chancen und Herausforderungen ihrer heutigen Zusammenarbeit.


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PORTRAIT EINES KLEINBAUERN

Crucito Suazo - ein Leben geprägt vom Kakao

Crucito Suazo, 65 Jahre alt, wurde in eine Familie von Reis-Kleinbauern in Las Matas de Cotui hineingeboren. Mit 28 Jahren zog Crucito in den Bezirk Don Juan in Monte Plata, um als Tagelöhner in der Milchproduktion mitzuhelfen. Im Alter von 39 Jahren erwarb er ein ca. 12'600 m² grosses, mit Maniok bepflanztes Grundstück und widmete sich ganz dem Anbau von Bio Kakao. "Ich mag die Kakaopflanze. Sie hat mir geholfen, mich und meine Familie Tag für Tag zu ernähren", sagt Crucito.

Crucitos Kakaoparzelle ist nur etwa 200 m von seinem kleinen Haus entfernt. Sein Land bearbeitet Crucito mit der Machete, die Kakaoschoten erntet er von Hand mit einem Messer und schneidet sie auf, um die Kakaobohnen herauszulösen. Diese bringt er zu einem Koordinator in der Gegend, der sie dann für ihn an YACAO verkauft.

Im Jahr 2008 lernte Crucito die Kleinbauernorganisation FUNDOPO kennen, der er bis heute die Treue hält. FUNDOPO unterstützte Crucito beim Bau eines Hauses, wofür er sehr dankbar ist. Crucito hat zwei Kinder, ein Mädchen namens Rossy Mercedes und einen Jungen namens Santiago, die er beide dank des Kakaos ernähren kann.

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Ein Blick in die Geschichte: Aus FEDOPO wird FUNDOPO

Bis 2007 hiess FUNDOPO noch FEDOPO. Grund für die Änderung der Rechtsform und die damit verbundene Namensänderung waren gewisse Vorgaben der dominikanischen Gesetzgebung zu Kooperativen und Organisationen. So wurde aus dem 2000 begonnenen Zusammenschluss von Produzentinnen und Produzenten und dem 2002 gegründeten Verband «Federación Dominica de Productores Organicos» (FEDOPO) 2007 die gemeinnützige Stiftung «Fundación Dominica de Productores Organicos» (FUNDOPO).

Kakao aus der Dominikanischen Republik - unsere Produkte

Der Kakao, welcher von FUNDOPO und YACAO produziert und verarbeitet wurde, ist bei uns in Form von Bio Fairtrade Kakaobohnen, Bio Fairtrade Kakaomasse, Bio Fairtrade Kakaopulver sowie Bio Fairtrade Kakaobutter erhältlich. Ein Teil des wertvollen Kakaos fliesst zudem in die Produktion unserer aromatischen Bio Fairtrade Schokoladen und Bio Fairtrade Kuvertüren.