Ein Labor für (fast) alle Herausforderungen
Unsere Kakaoverarbeitung in Beringen ist seit Juni 2022 in Betrieb und seit dem 28. September 2022 offiziell FSSC 22000 zertifiziert. Damit haben wir die letzte fehlende und anspruchsvollste Zertifizierung abgeschlossen. Zur PRONATEC Swiss Cocoa Production gehört auch ein hausinternes Labor. Unser Leiter QS-Labor Samuel Hanimann erzählt im Interview, was das Labor auszeichnet und warum es unseren Kunden einige Vorteile bietet.
Die Inbetriebnahme unserer Kakaoverarbeitung wurde durch das interne Labor mit umfangreichen Analysen begleitet. Aufgrund der schnell verfügbaren und zuverlässigen Analysewerte konnten die Anlageparameter genau definiert werden. Doch was genau macht das QS-Team jetzt in seiner täglichen Arbeit – und wie profitieren unsere Kunden?
Was genau sind die Aufgaben der Qualitätssicherung bei PRONATEC Swiss Cocoa Production?
Zur Qualitätssicherung gehört einerseits das Qualitätsmanagement (QM) und das Labor. Zur QM gehört das Erarbeiten und Implementieren von Hygiene-Konzepten. Im Labor hingegen liegt der Fokus auf der Sensorik und Analytik: Jede Bohnen-Charge sowie Endprodukt-Charge wird analysiert (z. B. auf Feuchtigkeit, pH-Wert oder Fettgehalt) und von unserem ausgebildeten Sensorik-Panel verkostet.
Welche Vorteile siehst du für unsere Kunden?
Im Vergleich zu früher haben wir nun alle Informationen aus erster Hand. Früher waren wir Vermittler zwischen dem Verarbeiter und den Kunden. Die Informationen, die wir den Kunden geben konnten, waren oftmals quantitativ wie auch qualitativ nicht auf dem Niveau, wie wir es gerne gehabt hätten. Durch das eigene Labor haben sich die Wartezeiten für unsere Kunden deutlich reduziert. Wir besitzen nun auch ein viel grösseres Know-how und können allfällige Fragen gleich selber beantworten. Ausserdem können wir jetzt auch kundespezifische Röstrezepturen anbieten.
Was gefällt dir besonders an unserem neuen Labor? Was macht es in deinen Augen einzigartig?
Unsere tollen Mitarbeitenden und das Arbeitsklima im Team. Es ist schon speziell, gemeinsam etwas von Grund auf aufgebaut zu haben. Das verbindet uns. Hauptziel war es zudem, das Labor so auszustatten, dass wir alles analysieren können, was schnell gehen muss. Und das ist uns gut gelungen.
Was war für dich bisher die grösste Herausforderung?
Die ganzen organisatorischen Aufgaben wie auch das Definieren der Prozessabläufe von Grund auf.
Ist vorgesehen, in Zukunft alle PRONATEC Produkte im neuen Labor in Beringen zu analysieren?
Zurzeit brauchen wir alle Kapazitäten für die Analyse der Kakaohalbfabrikate und Kakaobohnen. Zudem decken wir nicht alles ab, beispielsweise Pestizide. In ferner Zukunft könnten wir uns aber vorstellen, gewisse Erweiterungen vorzunehmen.
Wie verlief die Inbetriebnahme des Labors im November 2021?
Ich hätte es mir eigentlich nicht besser vorstellen können. Wir hatten einige Herausforderungen, aber dafür, dass es sich um so ein grosses Projekt handelte, verlief alles reibungslos.
Wann bist du ins Projekt «PRONATEC Swiss Cocoa Production» eingestiegen und was waren Deine wichtigsten Aufgaben vor der Inbetriebnahme?
Im Sommer 2021 arbeitete ich neben meiner QS Tätigkeit für Winterthur zirka 50% für das Projekt und war hauptsächlich für die Einrichtung des Labors, das Aufstellen der Hygieneschleusen und die Rekrutierung zuständig. Seit der Inbetriebnahme im November arbeite ich zu 100% für und im neuen Produktionsbetrieb.
War es schwierig, die richtigen Leute für das komplett neue Labor-Team in Beringen zu finden?
Trotz vielen Bewerbungen war es tatsächlich sehr schwierig. Vor allem brauchten wir Personen, die qualifiziert sind und schon Erfahrungen mit Analytik und Chemie haben. Für uns war es wichtiger, die richtigen Leute zu finden, als sofort beginnen zu können, auch wenn wir unter Druck waren.
Vielen Dank, Samuel, für das persönliche Gespräch!