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Interview mit Nelken-Produzenten in Madagaskar

Jan 31, 2021

Im Januar 2021 haben wir mit vier Familien aus der der Region Analanjirofo im Norden Madagaskars ein Interview gemacht. Sie sind Mitglieder der Kleinbauern-Kooperativen KOMAM oder COPPVM. Von den vier Familien beziehen wir über unsere lokale Vertretung PREMIUM SPICES Bio und Fairtrade zertifizierte Gewürznelken.

Analanjirofo ist über die Nationalstrasse 05 erreichbar, welche jedoch ab Soanierana-Ivongo schwierig zu befahren ist. Ansonsten ist die Region nur per Schiff erreichbar. Seit dem Jahre 1918 werden hier Gewürznelken angebaut, die Kultivierung begann somit in der französischen Kolonialzeit (1896 bis 1960).

Die vier Familien haben im Nelkenanbau viele Jahre Erfahrung. Die Familien François  Velondraozy und Evelyne Kalosoa von der Kooperative KOMAM seit 1988  bzw. 1999, die Familien Rolland Mahefamanana  und Jacques Ramanantsoa von der Kooperative COPPVM seit 1980 bzw. 1999. Wir haben gefragt, ob sie ein typisches Gericht  mit Gewürznelken kennen. Sie verwenden jedoch die Nelken nicht in der Küche, sondern höchstens als Tee gegen Malaria, Zahnschmerzen oder Gicht.
 

Alle 4 Familien arbeiten bereits seit einiger Zeit mit unserer lokalen Vertretung PREMIUM SPICES zusammen. Familien Velondraozy und Kalosoa seit 14 Jahren, Familie Mahefamanana  seit 9 und Familie Ramanantsoa seit 8 Jahren.
  

Was funktioniert bei der Zusammenarbeit mit PREMIUM SPICES besonders gut?
Uns gefällt insbesondere die Organisation, z. B. wie die geernteten Produkte eingesammelt werden und vor allem auch die Bezahlung. Wir bekommen einen deutlich höheren Preis im Vergleich zu den Produzenten, welche nicht für PREMIUM SPICES arbeiten. Auch die Vorfinanzierung, die Unterstützung mit landwirtschaftlichen Hilfsmitteln und die Fairtrade Prämien sind ebenfalls  ein grosser Vorteil und erlauben uns einen guten Lebensstandard.

Was sind die grössten Herausforderungen?
Es ist anspruchsvoll, die Plantagen auszubauen, die Ernte zu steigern und gleichzeitig alle Anforderungen des Bio und Fairtrade Anbaus gerecht zu werden.

Habt Ihr andere Produkte?
Ja, wir verkaufen auch Vanille, Pfeffer und Kakao.

Wie werden die Fairtrade Prämien verwendet ?
Die Prämien werden unter anderem für die Weiterentwicklung der Kooperativen verwendet, z. B. für den Bau eines Büros sowie die Beschaffung von Büromobiliar und Küchenutensilien. Ausserdem  bekommen die Mitglieder soziale und wirtschaftliche Unterstützung, z. B. durch die Abgabe von Schulmaterial für die Kinder oder den Bau von Ziehbrunnen, Klassenzimmern oder Brücken.

Wie seid Ihr von der aktuellen Situation mit Covid betroffen?
Die Situation ist wirklich kompliziert und schwierig. Trotz Covid gehen wir unserer täglichen Arbeit nach und halten uns an die von der Regierung verordneten Massnahmen, welche über Radio und Plakate kommuniziert werden. 

Wie ist Euer Traum für die Zukunft?
Wir hoffen, dass wir die Zusammenarbeit mit PREMIUM SPICES im positiven Sinne aufrechterhalten können und dass die Preise für unsere Produkte steigen. Auf diese Weise können wir die Schulbildung unserer Kinder bezahlen und etwas komfortabler leben.

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